Wer in den alten Archiven von Unitron stöbert, stößt früher oder später auf einen Slogan von 2002, der auch heute noch Bestand hat: „Practical solutions for everyday hearing“, also „Praktische Lösungen für den Höralltag“. Die Schwerpunktsetzung auf Komfort und Einfachheit für Trägerinnen und Träger von Hörsystemen gehört seit Langem zu den wichtigsten Leitmotiven. Diese Mentalität gewann 2012 maßgeblich an Bedeutung.

In dieser Zeit wurden die Akzeptanz und die Erwartungshaltung von Trägerinnen und Trägern an die Angebotsauswahl zunehmend stärker durch das Design und die Optik von Hörsystemen bestimmt. Mit jedem neuen Hörsystem zielten wir darauf ab, echte Probleme zu lösen, anstatt einfach nur ein Gerät mit neuer Optik und Haptik auf den Markt zu bringen. Bei der Produktentwicklung konzentrierten sich unsere Bemühungen folglich darauf, Barrieren für Trägerinnen und Träger abzubauen. 

„Wir haben bereits Menschen für Feldversuche gewonnen, um die Sound Performance neuer Produkte zu testen“, sagt Corey Banham, der sich bei Unitron 26 Jahre lang intensiv mit Produktdesign und Produktmanagement befasst hat. „Diese Sitzungen haben wir auch genutzt, um noch mehr über die wahren Wünsche und Bedürfnisse von Hörsystem-Trägerinnen und -Trägern zu lernen. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse flossen in die Gestaltung unserer Hörsysteme ein, die sich nahtlos in ihr Leben und ihren Höralltag einfügen.“

Aus den Ergebnissen dieser Forschung heraus entwickelten sich die Designphilosophie und die Markendesignwerte, die damals wie heute unsere Arbeit bestimmen. Diese Philosophie beruht auf drei bewährten Grundpfeilern: Komfort, Ästhetik und Benutzerfreundlichkeit.

Bei Komfort geht es einerseits um den psychologischen Aspekt der Optik von Hörsystemen sowohl in der Hand als auch am Ohr. Gleichzeitig spielt aber auch die Wahrnehmung der Trägerin bzw. des Trägers in Bezug auf den voraussichtlichen Tragekomfort eine Rolle. Damals, als unzählige Produkte mit geraden Kanten den Markt dominierten, haben wir uns von unserer Designphilosophie in eine andere Richtung lenken lassen. Nach Andrei Burean, Mechanical Engineering Manager bei Unitron, wurde der Komfort zu einem grundlegenden Konstruktionsprinzip.

„Wir verkaufen Produkte, die niemand wirklich haben möchte“, sagt Burean. „Um Menschen vom Tragen eines Hörsystems zu überzeugen, optimieren wir den Komfort. Unter Zuhilfenahme von hochmodernen CAD-Tools zur 3D-Modellierung visualisieren und regulieren wir die Kurvatur des Geräts bis auf wenige Mikrometer genau. Zudem nutzen wir Simulationssoftware, bevor wir in die Fertigung investieren. Alle diese Hilfsmittel tragen dazu bei, einen Komfort zu erzielen, der unseren hohen Standards gerecht wird.“

Selbst der höchste Tragekomfort nützt nichts, wenn er dem Hörsystem nicht auf den ersten Blick anzusehen ist. Hier kommt der zweite Grundpfeiler unserer Designphilosophie ins Spiel. 

Es gab Zeiten, in denen alle Hörsysteme wie Medizinprodukte aussahen (ja, selbst unsere). Um diese unliebsame Erscheinung von Grund auf aufzuhübschen, haben wir uns voll und ganz auf unsere Designphilosophie eingelassen. Neben anderen optischen Eigenschaften haben wir uns vor allem auf Diskretion, Form, Farbe und Finish der Hörsysteme konzentriert. 

Diesem Konzept ist es zu verdanken, dass Hörsysteme sich geradezu zu einem Accessoire entwickelt haben, das Menschen wirklich tragen möchten. Es hat uns auch viele renommierte Auszeichnungen eingebracht. Unseren ersten Red Dot Design Award erhielten wir 2012 für Moxi™ Kiss. Auch für viele Bauformen, die wir seitdem auf den Markt gebracht haben, wurden wir mit einem Red Dot Award ausgezeichnet.

Einen weiteren frühen Erfolg im Bereich der Ästhetik konnten wir 2016 mit der Einführung des zu dieser Zeit kleinsten RIC-Hörsystems der Welt erzielen – dem Moxi Now. Dieses Produkt war das direkte Resultat der Anwendung unserer Designphilosophie auf die Forderungen des Marktes nach mehr Diskretion von Hörsystemen. 

Unser RIC-System (Receiver-in-Canal) Moxi V-RS ist ein aktuelles Beispiel für die Umsetzung unseres Ästhetik-Grundsatzes. Bei der Gestaltung haben wir Wert darauf gelegt, es weniger wie ein Hörsystem, sondern mehr wie ein Produkt aussehen zu lassen, das sich Verbraucherinnen und Verbraucher unter einer tragbarer Unterhaltungselektronik vorstellen. Das schlankere Design erhöht außerdem den Tragekomfort gerade in Verbindung mit Brillen. 

Im Laufe der Jahre haben wir herausgefunden, dass eine innovative, intuitive und einfache Bedienbarkeit erheblich dazu beiträgt, Vorbehalte gegenüber Hörsystemen auszuräumen und die allgemeine Akzeptanz zu steigern. Unser anhaltender Fokus auf benutzerfreundliche Funktionen hat einige bemerkenswerte Innovationen hervorgebracht:

  1. Einfaches Wiederaufladen. Trägerinnen und Träger erwarten von ihrem Hörsystem, dass es funktioniert, wenn es benötigt wird, und sie müssen sich darauf verlassen können, dass es geladen und betriebsbereit ist, ganz gleich, was der Tag auch bringen mag. Wir haben unsere neuesten Ladestationen mit magnetischen Ladeeinsätzen konzipiert, damit die Hörsysteme jederzeit ganz einfach in die Station eingesetzt und herausgenommen werden können.
     
  2. Multifunktionstaste. Nach Mark Schmidt, Director of Hardware Architecture and Systems, hat man sich in der Vergangenheit weniger Gedanken über die Taster und Bedienelemente gemacht. „Früher haben wir einfach einen klobigen Schalter am Hörsystem verbaut“, sagt Schmidt. „Mittlerweile wird die Anbringung sehr sorgfältig abgewogen.“ Unsere heutige Multifunktionstaste ist am Hörsystem sehr leicht zu finden und noch leichter zu bedienen, ganz gleich, ob ein Anruf entgegengenommen, die Lautstärke angepasst oder das Programm gewechselt werden soll. 

  3. Bluetooth-Konnektivität. Dank Made-for-All Kompatibilität und echter Freisprechtechnologie können Sprache und Medien über beliebige Bluetooth-fähige Geräte direkt auf das Hörsystem gestreamt werden. Die Hörsysteme können mit zwei Geräten gleichzeitig verbunden sein und mit bis zu acht Geräten gekoppelt werden.

  4. Bewährte Langlebigkeit. Alle gegenwärtig von uns angebotenen RIC- und HdO-(Hinter-dem-Ohr)-Hörsysteme bieten die Schutzart IP68 und sind somit zuverlässig gegen Feuchtigkeit, Schmutz und Staub geschützt. 

Mit Blick in die Zukunft des Hörsystemdesigns ist es wichtig, ein optimales Gleichgewicht zwischen Innovationsführerschaft und einer Entwicklungsgeschwindigkeit zu finden, die vom Markt angenommen wird. Unsere internen Experten haben einige bemerkenswerte Einschätzungen dazu, in welche Richtung sich der Tragekomfort von Hörsystemen entwickeln wird. 

  • Benutzerkontrolle. Hörsysteme sollen einfach zu bedienen sein. Hierbei müssen wir sicherstellen, dass sich die Bedienung auch für Trägerinnen und Träger verständlich und vertraut anfühlt, die üblicherweise keine Apps oder nicht einmal Smartphones nutzen. Auch wenn einige es bevorzugen, Funktionen wie Lautstärke oder Programmwechsel über eine App zu steuern, geben wir unser Bestes, damit diese Anpassungen auch über das Hörsystem als solches möglich sind.

  • Wiederaufladbarkeit. Die Weiterentwicklung und die Optimierung von Systemen sind an die verfügbare Technologie gebunden. Wenn Akkus kleiner werden, können auch unsere Hörsysteme kleiner und kompakter werden. Wie Schmidt jedoch zu bedenken gibt, müssen diese kleineren Akkus auch genügend Energie liefern, um das Hörsystem den ganzen Tag betreiben zu können, und dabei trotzdem einen kleinere Bauform erlauben. 
    Burean und Schmidt sind der Meinung, dass wir in den kommenden Jahren einige große Fortschritte erleben werden, die eine vollständig aufladbare Zukunft für Hörsysteme ermöglichen. „Es besteht gar kein Zweifel, dass wir uns dem Zeitalter der Wiederaufladbarkeit nähern“, sagt Burean. „Praktisch jeder freundet sich mit Smartphones an und auch unsere Haushaltsgeräte werden immer häufiger über Apps gesteuert. Das Interesse an Apps nimmt immer weiter zu.“

  • Integration mit Unterhaltungstechnik. Samson Berhane aus unserem Team für Produktmanagement prognostiziert eine Zukunft, in der die mit Hörsystemen verbundene Stigmatisierung dank der Popularität von am Körper tragbaren Geräten (Wearables) endlich abgebaut wird.
     

„Mit der Integration von Funktionen der Unterhaltungstechnik in Hörsysteme wird das Stigma von ganz alleine schwinden“, sagt Berhane. „Ganz gleich, ob Wearables oder andere unterstützende Technologien – die Denkweise könnte dahin gehen, ein personalisiertes Erlebnis genießen zu wollen, das die persönlichen Möglichkeiten verstärkt.“

Welchen Weg die Hörsystemtechnologie auch einschlagen mag – wir begehen ihn zielsicher und selbstbewusst. Unser Team vertraut auch weiterhin darauf, dass uns unsere bewährte Designphilosophie dabei unterstützen wird, Hörsysteme auf den Markt zu bringen, die einen hohen Tragekomfort bieten und eine noch höhere Akzeptanz genießen.

„Andere Marken bevorzugen es eventuell, Hörsysteme zu entwickeln, die in einem immer neuen Gewand auftreten, denen es allerdings an Konsistenz mangelt“, sagt Banham. „Unsere drei Grundpfeiler in Form von Komfort, Ästhetik und Benutzerfreundlichkeit wahren den Blick für das Wesentliche – das Benutzererlebnis. Dieses Konzept vermittelt den Trägerinnen und Trägern von Hörsystemen sowie den Fachleuten, von denen sie betreut werden, letztlich ein Gefühl von Sicherheit und Unbeschwertheit.“

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Seit 60 Jahren meistern wir entscheidende Herausforderungen für all jene, die auf Hörsysteme angewiesen sind, und die Hörakustikerinnen und Hörakustiker, die sie auf ihrem Weg durch den Höralltag begleiten. Dieser Artikel ist Teil einer Reihe, in der Erkenntnisse unserer internen Experten thematisiert werden, die Tag für Tag daran arbeiten, Ihnen und Ihren Kundinnen und Kunden ein großartiges Hörerlebnis zu bieten: Love the experience. Hoher Tragekomfort, großartige Hörerlebnisse und einfache Handhabung – dafür steht Unitron.