Die immer schneller werdenden Innovationen vom PC über das Internet, Smartphones, soziale Medien und virtuelle Meetings haben dazu geführt, dass wir mehr denn je ein digitales Leben führen. Dennoch haben uns die jüngsten Ereignisse daran erinnert, dass das, was den Menschen einzigartig macht, darin besteht, dass er ein sehr soziales Wesen ist, und dass greifbare, persönliche Interaktionen lebenswichtig sind und zu den angenehmsten Aspekten der menschlichen Erfahrung gehören.

Ganz gleich, ob Sie ein vertrauliches Einzelgespräch mit einem geliebten Menschen führen oder sich mit einer Gruppe von Freunden austauschen – Gespräche sind der Schlüssel zu unseren sozialen Interaktionen. Es ist so wichtig, dass die menschlichen Ohren diese besondere Fähigkeit haben, um uns in diesen Situationen zu unterstützen. Die Anatomie unseres Ohrs sammelt und bündelt hochfrequente Schallenergie aus Quellen von vorne und von den Seiten, also aus den Richtungen, aus denen Sprache in den meisten Fällen kommt. In Kombination mit Im-Ohr-(IdO)-Hörgeräten, bei denen die Mikrofone in der Ohrmuschel und nicht darauf sitzen, kann dies zu einer maximalen Lokalisierungsfähigkeit und einer Verbesserung des Sprachverstehens in einer geräuschvollen Umgebung beitragen1.

Während verschiedene Hörgerätetypen den Mikrofonlokalisierungseffekt (MLE) für die akustische Leistung berücksichtigen, handelt es sich dabei in der Regel um einen gemittelten MLE, der die anatomischen Unterschiede zwischen den Ohren einer Person und denen einer anderen nicht berücksichtigt. Hier setzen die IdOs und unser fortschrittlicher EarMatchTM-Modellierungsprozess an. 

EarMatch ist ein automatisches Verfahren, das die Richtcharakteristik unserer Insera IdO-Hörgeräten optimiert, indem individuelle geometrische Unterschiede des Außenohrs ausgeglichen werden. Das geschieht in drei Schritten:

  1. Charakterisierung – Anhand des Abdrucks wird ein 3D-Modell des individuellen Ohrs erstellt. Und auf der Grundlage dieses Modells analysiert EarMatch eine Vielzahl von anatomischen Parametern unter Verwendung von 1600 Datenpunkten.
  2. Erfassen – Unser Erkennungsalgorithmus analysiert die einzigartigen Merkmale jedes Ohrs und durchsucht anschließend unsere Vergleichsdatenbank nach Übereinstimmungen, um die beste Übereinstimmung unter 250 einzigartigen Modellen auszuwählen.
  3. Anpassung – Unser Modellierungsverfahren passt dann die Kalibrierung des Richtmikrofons an, um eine für das individuelle Ohr optimierte Richtcharakteristik zu erzeugen.

Dieses Verfahren optimiert die Richtwirkung mit dem Ziel, die natürliche die natürliche kopfbezogene Übertragungsfunktion (Head-Related Transfer Function (HRTF)) am Trommelfell wiederherzustellen. Das Ergebnis ist eine verbesserte direktionale Richtwirkung mit einem bis zu 1 dB höheren Articulation Index-Directivity Index (AI-DI) für ein mit EarMatch gefertigtes Insera B im Vergleich zu einem Stride IdO ohne EarMatch. Der AI-DI ist ein Maß für die Richtwirkung, gewichtet nach den für die Spracherkennung wichtigsten Frequenzen.  Laut Dillion2 sollte eine Erhöhung um 1 dB im AI-DI zu einer 10-prozentigen Steigerung im satzbasierten Sprachverstehen führen.

Insera Hörsysteme auf der Blu Plattform nutzen die natürlichen akustischen Vorteile der Ohrmuschel und Insera B-312 mit EarMatch optimiert die direktionale Richtiwirkung für jeden Kunden. Darüber hinaus können Hörgeräteträger die Anwendung der dynamischen Störgeräuschunterdrückung weiter anpassen, um ihren individuellen Vorlieben in herausfordernden Hörumgebungen gerecht zu werden, und das in Echtzeit über die Remote Plus App – genau in den Momenten, in denen sie es benötigen. Damit ist das Made For All Insera B-312 in Verbindung mit der Remote Plus App das personalisierteste Hörsystem von Unitron überhaupt.

  1. Orton JF, Preves DA. Localization ability as a function of hearing aid microphone placement. Hearing Instruments. 1979;30(1):18-21.
  2. Dillon, H. (2012). Hearing Aids (2nd ed.). New York: Thieme.